Uffeln hat gewählt

18. September 2020
Überraschende Ergebnisse bei der Kommunalwahl in Uffeln

Die Kommunalwahlen sind gelaufen und haben für die Stadt Ibbenbüren ein klares Ergebnis gebracht: Grün gewinnt deutlich an Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt mit 55,6% gut 2 Prozentpunkte höher als 2014.
Bei der Wahl des Bürgermeisters siegt Amtsinhaber Dr. Marc Schrameyer deutlich gegen Jürgen Bernroth.
Die Uffelner Ergebnisse weichen teilweise vom Trend in der Stadt ab.

Quelle: IVZ v. 14.9.20

Wahl des Bürgermeisters

Dr. Marc Schrameyer (SPD) erreicht 61,07% und gewinnt damit deutlich gegen Jürgen Bernroth (parteilos), der auf 38,93 % der Stimmen kommt. Vergleicht man das mit der Bürgermeisterwahl im Jahr 2015, so erzielt Bernroth damit fast exakt den gleichen Anteil wie seinerzeit der CDU-Kandidat Christian Moll. Dr. Schrameyer legt um 9 Punkte zu. Ungefähr der Anteil, den 2015 der Kandidat der Linken, Ernst Goldbeck, holte.

Hörte man sich vor der Wahl in Uffeln um, wurde zumindest ein knapperes Ergebnis erwartet. Und so verwundert es auch nicht, dass das Ergebnis in Uffeln genau umgekehrt war. Hier holte Jürgen Bernroth 61,03% und Dr. Marc Schrameyer nur 38,97%. Eine ähnliche Konstellation gab es nur noch in Dörenthe. Im dortigen Wahllokal Zur Blankenburg wählten 59,4% Jürgen Bernroth und nur 40,5% Dr. Schrameyer. In allen anderen Wahllokalen in Ibbenbüren lag Dr. Schrameyer vorne.
In Uffeln ist das Ergebnis sicher teilweise auch darin begründet, dass Jürgen Bernroth als Direktor der Janusz-Korczak-Schule vielen Uffelnern bekannt ist und sich einige von ihm eine nachhaltige Vertretung der Uffelner Interessen versprochen haben. Auffällig aber, dass mit Dörenthe ein weiterer kleiner Ortsteil für einen Wechsel im Amt des Bürgermeisters gestimmt hat. Zeichnet sich hier eine Unzufriedenheit mit dem Umgang der Stadtspitze mit den kleineren Ortsteilen ab? Sicherlich eine Frage, die Dr. Schrameyer sich stellen muss.

Wir erinnern an unsere Befragung der Kandidaten zu speziellen Uffelner Problemen. Die Antworten von Dr. Schrameyer können Sie → hier nochmal nachlesen.
Der Interessen-Verein wird das Gespräch dazu mit ihm suchen und berichten.

Ergebnisse Wahlen zum Stadtrat - Quelle: IVZ v. 14.9.20

Wahlen zum Stadtrat

Die SPD verliert 3 Prozentpunkte, bleibt aber mit 38,6% stärkste Partei. Die CDU verliert erneut knapp 3 Punkte und holt nur noch 32,1%. Die Grünen legen um knapp 8 Punkte auf 14,7% zu und werden mit Abstand drittstärkste Kraft im Rat. UWG und Die Linke verlieren jeweils 1,3 Punkte und landen bei 6,5% bzw. 3,5% und die FDP kann um 0,7 Punkte auf nunmehr 4,4% leicht zulegen.

Wie hat Uffeln gewählt?
Mit über 86% ist die Wahlbeteiligung in Uffeln außergewöhnlich hoch. Gegenüber der Wahl 2014, bei der Uffeln auch schon durch eine hohe Beteiligung auffiel, ist sie nochmals um knapp 15 Punkte gestiegen. Ein herausragendes Ergebnis, das von einem hohen Interesse an der Kommunalpolitik zeugt. Zum Vergleich: Im Dorfgemeinschaftshaus auf dem Dickenberg, mit dem wir gemeinsam den Wahlbezirk 3 bilden, haben sich nur gut 44% an der Wahl beteiligt.

Zur Erinnerung: Im Jahr 2014 hatte die CDU in Uffeln ein historisch schlechtes Ergebnis von 25% als Resultat der Streitigkeiten um den Bau des Schweinstalles der Familie Tegelmann in Uffeln Mitte. Davon erholt die CDU sich bei dieser Wahl und legt 8,5 Punkte auf nunmehr 34,3% zu. Allerdings kann sie bei weitem nicht an ihre Ergebnisse der früheren Jahre anschließen (2009: 47,8%, 2004: 51%). Hier hat offensichtlich der in Uffeln weitgehend unbekannte Kandidat Joseph Muhmann so gut wie gar nicht gezogen. Will die CDU in Uffeln zukünftig mehr erreichen, muss sie sich anders aufstellen und mehr Engagement für Uffeln zeigen.
Die SPD wird zwar wegen der Schwäche der CDU mit 35,4% knapp stärkste Kraft in Uffeln und holt mit Angelika Wedderhoff auch den Wahlkreis, verliert aber über 12 Punkte gegenüber 2014. Sie befindet sich damit wieder in der für sie üblichen Bandbreite, die sie immer schon in Uffeln hatte (2009: 31 %, 2004: 37%). Anders die FDP. Sie kann mit 12,5% fast exakt ihr Ergebnis aus 2014 bestätigen. Uffeln entwickelt sich damit zu einer FDP-Hochburg in Ibbenbüren. Sicherlich dem engagierten Kandidaten Christian Unnerstall vom Dickenberg zu verdanken. Bevor er in Uffeln antrat, erreichte die FDP nicht mal die Hälfte der Stimmen. Große Gewinne können aber auch in Uffeln die Grünen verbuchen. Sie legten über 5 Punkte zu und kommen nun auf 8,9%.

Für Uffeln ist festzuhalten, dass wir kein Uffelner Ratsmitglied mehr haben. In Uffelner Angelegenheiten wird der IVU sich daher insbesondere an Angelika Wedderhoff und Christian Unnerstall halten, die beide den Sprung in den Rat geschafft haben. Die Direktkandidaten der anderen Parteien, die in Uffeln angetreten sind, gehören dem neuen Rat nicht an. Hier werden wir uns um Ansprechpartner für Uffeln bemühen.