Uffelner Kalksteinbrüche und -öfen

Quelle: "Heimatbuch Uffeln" (Uffeln - Geschichte eines Ibbenbürener Ortsteils v. Helmuth Rode u. Klemens Eßlage)
Bildgalerie Foto 5 u. 6 Ewald Bolsmann


CHRONOLOGIE


Der Kalkabbau und das Kalkbrennen haben eine alte kulturgeschichtliche Tradition, deren Technik wahrscheinlich über die Römer zu den Germanen kam.
In Uffeln war die Kalkindustrie, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und prägte neben den Arbeiten in der Landwirtschaft, den Sandsteinbrüchen und in den Steinkohlegruben das Erwerbsleben der Uffelner Bevölkerung.

1549
Die Grafschaft Lingen berichtet über Kalkvorkommen und Kalkbrennen in Ibbenbüren. Verwendet wurde das Produkt für den Ausbau der Feste Lingen.

1558
Eine Rentmeisterrechnung belegt, dass in Ibbenbüren gebrannter Kalk für die Reparatur des Hauses Lingen bezahlt wurde

1561
Rechnung über das Kalkbrennen in Ibbenbüren für die Renovierung der Raumühle in Recke.

1596
Rentmeisterrechnungen belegen Einnahmen aus der Verpachtung von Steinkohlen und Kalk in der Bauerschaft Uffeln

1600
Urkundliche Erwähnung eines Kalkofens auf Erbpacht von Meister Hindrich Wessel. Die Pacht betrug 52 Tonnen gebrannter Kalk pro Jahr.

1660
Der Kalkofen bleibt in Pacht der Familie Wessel. Vorübergehend übernimmt Jan Poys die Pächterrolle (er heiratete die Witwe von Jan Wessel). Die Pacht beträgt 90 Tonnen gebrannter Kalk und 25 Gulden.

20. Februar 1666
Pachtvertrag über 40 Jahre von Peter de Nyse und Menco Mettingh über alle Mineralien der Grafschaft Lingen für einen Betrag von jährlich 1000 Gulden. Allerdings besitzt die Familie Wessel gültige Pachtverträge bis 1685.

25. Mai 1666
Vertrag zwischen dem Unternehmer Menco Mettingh und den Uffelner Bauern Bange und Tegelmann, auf deren Grund der alte Kalkofen nebst Scheune stand

Ende 18. Jahrhundert
In der Grafschaft Lingen befinden sich zwei Königliche Kalköfen, einer in Uffeln, der andere in Dörenthe.

19. Dezember 1796
Ein Gutachten belegt die Notwendigkeit

1800
Inbetriebnahme des Kalkofens von Bauer Tegelmann

5. September 1801
Kostenvoranschlag zum Bau eines neuen Kalkofens in Uffeln nebst Kalkscheune.

1802
Auslaufende Pachtverträge sollen nicht erneuert, sondern die Kalköfen sollen meistbietend verkauft werden.

1. März 1802
Colon Pötter kauft für 281 Reichstaler den auf seinem Grund liegenden Kalkofen. Namentlich erwähnte Kalkofenbesitzer in Uffeln waren: Pötter, Tegelmann, Bange, Witthake. Kalksteinbruchbesitzer waren die Bauern Epping genannt Pötter, Upmeyer genannt Tegelmann, Witthake, Dierkes, Bange und der Gastwirt und Kalkbrenner Wieter.

1820
Steigende Nachfrage nach gebranntem Kalk erfordert den Bau weiterer Öfen

Januar 1894
Karl Wieter kauft von Bange den Kalksteinbruch

1930 - 1936
14 – 15 Öfen sind zeitgleich in Betrieb

1969
Die letzten verbliebenen Kalköfen der Bauern Tegelmann und Helmer geben den Betrieb auf

1986
Kalkofen Wieter (heute Wenning) wird restauriert

24.-27. August 1989
Zur Aktion ALTE BERUFE des Fastnacht Uffeln wird der Kalkofen noch einmal entzündet und Kalk gebrannt.

20. - 22. August 2010 und 22. - 23. August 2015
Kalkofenfeste mit Kalkbrennen im Kalkofen und Ausstellung alter Landmaschinen