Neues Bauland für Flüddert?

6. Juli 2021
IVZ greift Thema in der Ausgabe vom 26.6.21 auf

Ziemlich überrascht dürften die Einwohner des Flüddert am Samstagmorgen gewesen sein, als sie die IVZ aufschlugen. Unter „Lokales aus Ibbenbüren“ fand sich ein großer Artikel mit dem Titel „Neues Bauland für Flüddert?“.
Aus dem Artikel ergibt sich, dass zwei Bewohner der Siedlung, Jonas Schmitz und Torsten Behre, in einem Gespräch mit der Redaktion den Blick der IVZ auf das Thema gelenkt haben. Ihnen geht es erkennbar darum, dass nicht die verfügbaren östlichen Flächen hinter ihren Häusern, sondern die nördlich an die Siedlung anschließende Ackerfläche bebaut wird. Einen solchen Vorschlag hätten sie auch schon der Stadtverwaltung vorgelegt, heißt es in dem Artikel weiter.
Da nicht jeder die IVZ abonniert hat, möchten wir an dieser Stelle allen Interessierten den Artikel zugänglich machen. Er kann ►hier im PDF-Format heruntergeladen werden.

Aus Sicht des Interessen-Vereins hier zwei Anmerkungen zu dem Artikel:

  • Bereits seit Anfang 2016 verfolgt der Interessen-Verein die Entwicklung der Bauflächen für den gesamten östlichen Bereich, auf den freien Grundstücksteilen der dortigen Häuser (siehe ►hier). Einige der damaligen Grundstückseigentümer hatten seinerzeit Verkaufsbereitschaft signalisiert. Dieses Vorhaben scheiterte letztlich wegen der Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Landesentwicklungsplan durch die rot-grüne Landesregierung. Danach war eine Ausweisung von Bauflächen in Ortsteilen unter 2000 Einwohnern nicht mehr möglich. Nach Änderung des Landesentwicklungsplanes durch die schwarz-gelbe Landesregierung im Jahr 2020 war eine Ausweisung von Bauflächen auch in kleinen Ortsteilen in begrenztem Umfang wieder möglich. Der IVU griff das Vorhaben daraufhin wieder auf.
    Nach intensiven Gesprächen stimmte die Stadtverwaltung der Überplanung des gesamten östlichen Bereiches der Siedlung „Am Flüddert“ als Bauland unter der Bedingung zu, dass alle Eigentümer verkaufsbereit seien. Da die Eigentümer Behre und Schmitz, deren Grundstücke auch in diese östliche Fläche hineinragen, nun erklärtermaßen nicht verkaufsbereit sind, drohte das Vorhaben zu scheitern.
    Die zur Verfügung stehende Fläche der zwei verkaufsbereiten Eigentümer ist so groß, dass sich eine Entwicklung als Bauland aus Sicht des IVU trotzdem lohnt. Zudem hat die Fläche mit ca. 5000 qm eine Größe, die zu der für Uffeln baurechtlich möglich erscheinenden Eigenentwicklung passt. Vor diesem Hintergrund bat der IVU die Stadt, die Planungen für den „Restbereich“ aufzunehmen, obwohl die Familien Behre und Schmitz nicht verkaufen wollen. Der Bitte des IVU hat die Stadt entsprochen und ihre Planungen dann sogar in Absprache mit dem IVU auf den “gesamten Flüddert“ ausgedehnt.
    Mit diesem Vorhaben ist der IVU immer transparent umgegangen und hat alle Schritte auf seiner Webseite veröffentlicht (siehe ►hier).
    Beim Lesen des IVZ-Artikels kann man den Eindruck gewinnen, der IVU hätte auf die Eigentümer Behre und Schmitz eingewirkt, um eine Verkaufsbereitschaft zu erreichen. Dieser Eindruck ist falsch. Der IVU hat in einem ersten Gespräch, in dem es um den Gesamtplan ging, zur Kenntnis genommen, dass beide Familien nicht verkaufen wollen. Seitdem wurde kein Gespräch mehr mit den Familien Behre und Schmitz bezüglich ihrer Verkaufsbereitschaft geführt. Wir akzeptieren, wenn jemand nicht verkaufen will. Das schließt unserer Ansicht aber nicht aus, sich trotzdem für die Bebauung der Restfläche einzusetzen, denn dies ist im Uffelner Interesse. Ob in Uffeln in Gesprächen mit den Familien Behre und Schmitz allgemein ein “gesellschaftlicher“ Druck ausgeübt wurde, doch zu verkaufen, entzieht sich der Kenntnis des IVU.
  • Die Familien Behre und Schmitz haben lt. IVZ-Artikel der Stadtverwaltung einen Plan für die Bebauung der nördlich der Siedlung gelegenen Ackerflächen vorgelegt. Dieser Plan und die Vorlage bei der Stadtverwaltung waren dem IVU nicht bekannt. Lediglich im ersten Gespräch über das Vorhaben des IVU wurde von Torsten Behre und Jonas Schmitz geäußert, man könne doch besser den nördlichen Bereich bebauen, da dort bereits zwischen den Häusern Bolsmann und Dieckmann Anschlüsse für die Infrastruktur vorhanden seien.
    Der IVU hat sich dann trotzdem entschlossen, sich nur für die Überplanung der zum Verkauf stehenden Flächen im östlichen Bereich einzusetzen. Bei dieser „kleineren Lösung“ erscheinen uns die Erfolgsaussichten insgesamt größer. Aus den Gesprächen mit Bürgermeister und Stadtbaurat wissen wir, dass die Stadt, wenn überhaupt, eher die Ausweisung einer kleineren Zahl von Bauplätzen anstrebt, wie Stadtbaurat Manteuffel es auch der IVZ gegenüber geäußert hat. Es ist im Uffelner Interesse, das Mögliche zu realisieren und nicht dieses durch überzogene Forderungen, die baurechtlich problematisch sind, zu gefährden.
    Gleichwohl haben wir nicht die Absicht, alternative Pläne zu unterdrücken. Hätte man uns den ausgearbeiteten Plan zur Kenntnis gegeben, hätten wir ihn natürlich auf unserer Webseite veröffentlicht. Auch jetzt sind wir dazu noch bereit, wenn uns der Plan zur Verfügung gestellt wird.

Unabhängig von der Position des IVU muss aber ein weiterer Umstand angesprochen werden. Wie man Gesprächen mit einigen Eigentümern der Grundstücke in der nördlichen Außenreihe der Siedlung entnehmen kann, sind diese teils sehr verärgert, dass, ohne mit ihnen vorher zu sprechen, ein Plan für eine Bebauung nördlich der Siedlung bei der Stadt eingereicht wurde. Man fühlt sich nicht gut mitgenommen und hätte unter „Nachbarn“ ein offeneres Vorgehen erwartet.

Der IVU hat den IVZ-Artikel zum Anlass genommen, telefonisch mit Stadtbaurat Manteuffel zu sprechen. Er wiederholte seine im IVZ-Artikel dargestellte Position und sagte nochmals zu, dass im September eine Präsenz-Informationsveranstaltung im Rathaus stattfinden wird, soweit die Corona-Pandemie dies zulässt. In dieser Veranstaltung werde man die Pläne der Stadt vor- und zur Diskussion stellen. Die Einladung werde rechtzeitig ergehen.