Barbara-Stollen eingebrochen

6. August 2021
Und plötzlich war da ein tiefes Loch in der Erde

Auf der Straße Up de Hee, auf dem Parkplatz vor der Zufahrt zur Fa. Westermann stehen seit einigen Wochen Baugeräte und ein Silo. Eine Gerüstbrücke überspannt die Fahrbahn und Schläuche und Kabel führen auf die andere Straßenseite zu Köster/Lehmeyer. Die Bauarbeiten sind wegen des plötzlichen Einbruchs des alten „Barbara-Stollens“ erforderlich geworden.
Der Einbruch trat plötzlich auf und zeigte sich in einem tiefen Loch in der Wallhecke bei Lehmeyer/Köster. Er ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Kohleförderung im Dickenberg. (Siehe Hinweiskasten unten).
Aus Sicherheitsgründen muss der Stollen nun mit Beton verfüllt werden, um weitere Einbrüche zu verhindern. Welche Mengen aufgewandt werden müssen, lässt sich im Voraus schlecht sagen und auch die Dauer der Baumaßnahme ist daher nicht genau abzuschätzen.

Pachtgruben in Uffeln
Nach dem 1. Weltkrieg gab es eine enorme Kohleknappheit. So lag es nahe, alle vorhandenen Reserven auszuschöpfen. In Ibbenbüren gab es vor allem an den Randbereichen der Steinkohlenlagerstätten noch Möglichkeiten für kleinere Bergbaubetriebe. So entstanden auch Pachtgruben in Uffeln. Der sogenannte Barbara-Stollen wurde in den Jahren 1921/22 auf einer Höhe von ca. +60 m  NN westlich der Straße Up de Hee, nahe Brüggemeyer, in östlicher Richtung in den Berg getrieben. Der Stollen diente der Kohleförderung und der Entwässerung der Pachtgrube Barbara. Nach 380 m erreichte der Stollen das Flöz Buchholz. Die Kohleförderung in der Grube Barbara wurde im Jahr 1925 wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.
(Die vorstehenden Informationen und die beiden u. a. Fotos sind dem Buch "Uffeln Geschichte eines Ibbenbürener Ortsteils" von Helmuth Rode und Klemens Eßlage entnommen)