Teggeln 2024 bei Wenning-Wieter

30. Januar 2024
Guter Besuch – engagierte Diskussion zum Antrag „Frauen beim Teggeln“

Schon vor 18.00 Uhr war der Saal bei Wenning-Wieter gut gefüllt. Für einige war an ihrem Nachbarschaftstisch kein Platz mehr. So mussten kurzfristig noch Tische umgestellt werden, damit die Nachbarschaften zusammensitzen konnten.
Trotzdem konnte der Fastnachtsälteste die Versammlung pünktlich eröffnen. Sie nahm zunächst ihren üblichen Verlauf, bevor es dann unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ noch zu einer engagierten Diskussion zum Thema „Teilnahme von Frauen“ kam.
Doch der Reihe nach:

Nach der Begrüßung gab es das Totengedenken. Sieben Mitglieder waren seit dem letzten Teggeln verstorben. Nachdem der 2. Vorsitzende, Dieter Menger, die Anwesenheit festgestellt wurde, verlas Beisitzer Udo Schmitz das Protokoll des letzten Teggelns und anschließend Beisitzer Dieter Lüttmann die Satzung des Fastnacht und der Sterbekasse „Grabeshilfe“.
Der Kassenbericht von Dieter Schmitz wies einen erfreulichen Kassenstand aus. Der war im letzten Jahr auch wegen des auf 15 € erhöhten Festbeitrages sogar noch leicht gestiegen.

Die sechs Neuaufnahmen zeugen von einem lebenden Verein. Wieder traten sechs Haushalte, die neu in Uffeln gegründet wurden, in den Fastnacht ein. 20 € mussten die Neuaufgenommenen zahlen. Zusammen mit den zuvor eingenommenen Strafgeldern und Festbeiträgen kam eine Summe zusammen, die ausreicht, um das Fastnachtsfest, das am 3. Februar bei Mutter Bahr stattfindet, ohne großen Griff in die Rücklagen zu bestreiten.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Wahlen“ stellten sich der 2. Vorsitzende und zwei Beisitzer zur Wahl. Aus der Versammlung gab es keine weiteren Kandidaten. So ging es schnell, und die Amtsinhaber – Dieter Menger (2. Vorsitzender), Dieter Lüttmann (Beisitzer), Klaus Evers (Beisitzer und Kassenwart Sterbekasse Grabeshilfe) wurden jeweils ohne Gegenstimmen wiedergewählt.

Die Neuanmeldungen am Vorstandstisch

Als Friedhelm Unnerstall den TOP „Verschiedenes“ aufrief, meldete sich Pascal Jelinek zu Wort. Er griff die Diskussion aus dem letzten Jahr wieder auf und beantragte, dass auch Frauen beim Teggeln ihren Haushalt vertreten dürfen. Nach Diskussion wurde der Antrag so konkretisiert, den § 3 der Satzung zu ändern, nach dem aus jedem Haushalt eine männliche Person am Teggeln teilnehmen muss, andernfalls eine Strafe von 2 € zu zahlen ist.

Bevor es zur Abstimmung kam, gab es eine heftige Diskussion zum Für und Wider. Die Ansicht, die Tradition müsse gewahrt werden, traf auf die Forderung nach Gleichberechtigung und das Argument, die Regelung sei vollkommen aus der Zeit gefallenen. Als der Meinungsaustausch sich zunehmend im Kreis drehte und keine neuen Argumente mehr kamen, rief Friedhelm Unnerstall zur Abstimmung auf. Das Ergebnis war eindeutig: 29 Ja-Stimmen standen bei 14 Enthaltungen 86 Nein-Stimmen gegenüber. Damit war der Vorschlag, wie im Vorjahr, abgelehnt.

Aus der Versammlung kam der Antrag, im nächsten Jahr nochmals über den Vorschlag abzustimmen. Dann aber in geheimer Abstimmung, um ein unverzerrtes Ergebnis zu bekommen, da die erkennbaren Emotionen und möglicherweise auch ein Gruppendruck in einer offenen Abstimmung doch Einfluss haben könnten. Dies löste wiederum eine heftige Diskussion aus und wurde letztlich bei 16 ja-Stimmen mit 81 Nein-Stimmen, Rest Enthaltungen, abgelehnt.
Als man glaubte, mit dem Thema durch zu sein, kam dann noch ein Antrag, abgelehnte Anträge zukünftig mit einem Sperrvermerk zu versehen, damit man sich nicht jedes Jahr wieder darüber unterhalten müsse. Dazu gab es neben zustimmenden auch viele Wortmeldungen, die den Vorschlag zurückwiesen. Dadurch werde das demokratische Prinzip des Teggelns und damit sein Sinn verletzt. Teggeln sei gerade dazu da, über wichtige Angelegenheiten zu sprechen. Auch das Wiederkehren von Themen müsste das Teggeln aushalten. Die Abstimmung war eindeutig. Mit weit über 100 Nein-Stimmen wurde der Antrag auf einen Sperrvermerk für das Thema abgelehnt.
Damit war das Thema an dem Abend durch. Man muss aber kein Hellseher sein , um vorauszusagen, dass es wohl wiederkommen wird, wahrscheinlich schon im nächsten Jahr.

Unter dem TOP Verschiedenes ging es dann weiter mit Informationen aus den Uffelner Vereinen.
Wilfried Kampmann wies für den Interessen-Verein auf die Mitgliederversammlung am 22. März im Dorftreff und auf die Müllsammel-Aktion „Besen-Party“ am Samstag, den 23. März hin. Zu beiden Terminen gibt es auch Veröffentlichungen auf der Internetseite des IVU.
Michael Guhe als Vorsitzender des Schützenvereins lud zum Winterfest am 2. März in der Schützenhalle Ostenwalde ein und nannte die Termine für das Schützenfest (11. Mai, Königschießen; 18. Mai, Schützenmesse und gemütliches Beisammensein; 19. Mai, Schützenfest).
Für den Sportverein bedankte Michael Gröpper sich für die Unterstützung bei der Defibrillatoren-Aktion.

Zum Abschluss gab Friedhelm Unnerstall nochmals einen kurzen Abriss zu den Feierlichkeiten aus Anlass des 175-jährigen Bestehens des Fastnacht und gab die Termine für das nächste Jahr bekannt: 15. Februar 2025 Teggeln bei Mutter Bahr, 22. Februar 2025 Fastnachtsfest bei Wenning-Wieter.

Um 20.50 Uhr wurde die Versammlung geschlossen.